Einführungen zum Softwarekonzept

Einführungen zum Softwarekonzept

Einführung I

von Raffael Wüthrich

Die Software ist eine neuartige Möglichkeit, sämtliche Tätigkeiten, welche zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse notwendig sind, auf Augenhöhe zu vermitteln und somit sowohl für andere direkt da zu sein, als auch sich in komplexe Produktionsprozesse einzubringen. Sobald Bedürfnisse vermittelt wurden, wird automatisch das lokale Umfeld nach verfügbaren Mitteln (Werkzeugen, Maschinen, Arbeitsmaterialien, Räumlichkeiten, etc.) analysiert und Benutzern mögliche Tätigkeiten angeboten, denen diese sich den eigenen Fähigkeiten und Interessen nach zuordnen können. Diese Tätigkeiten selbst sind Erfahrungen anderer Beteiligter, die einmal vor demselben Problem standen. Die Software kann herausstellen, welche Tätigkeiten im jeweiligen Umfeld am effizientesten dazu beitragen, möglichst viele unterschiedliche Bedürfnisse mit möglichst geringem Aufwand zu befriedigen und diese Informationen den Benutzern zur Verfügung stellen.

 

Einführung II

von Christian Schorsch und Marcus Meindel

Das Softwarekonzept für ununterbrochenes Commoning entsteht im Rahmen der Arbeiten des Commons-Instituts und geht der Vision nach, das bisher größte vom Menschen geschaffene Netzwerk der Welt abzulösen: den Markt. Dabei setzt es auf das bisher zweitgrößte, inzwischen ebenfalls weltumspannende Netzwerk: das Internet.

Alle Dinge, die wir uns für Geld aneignen können, sind Teil des Marktes. Aber was ist mit den Dingen, bei denen das nicht möglich ist? Wenn etwas nicht käuflich ist, aber so verwendet werden darf, dass es zum allgemeinen und nicht nur individuellen Vorteil ist? Das ist ein Commons. Doch bei der Verwendung eines solchen Commons zeigen sich schnell Grenzen. Es muss darüber diskutiert werden, wie es zum allgemeinen Vorteil verwendet werden kann und schließlich müssen Absprachen zur Verwendung unter den Beteiligten getroffen werden. Diese Absprachen müssen zudem allgemein einsichtig sein - es reicht nicht, wenn diese nur einigen Personen bekannt sind oder Informationen darüber schwierig zu finden. Und was, wenn es mehr solcher Dinge gibt, die zum allgemeinen Vorteil verwendet werden können? Wenn es nicht nur der ein oder andere Acker ist, sondern auch verteilte Gebrauchsgüter mit einschließt oder größere Maschinen und vielleicht ganze Fabriken? Dann braucht es ein Werkzeug, das Übersicht darüber schafft und durch das Internet ist ein solches Werkzeug erst denkbar geworden.

Die Software für ununterbrochenes Commoning ist ein solches Werkzeug. Durch die Software soll ersichtlich werden, was „zum allgemeinen Vorteil“ bedeutet. Welche Dinge dafür zur Verfügung stehen und welche Absprachen zu deren Verwendung bereits getroffen wurden. Es soll zeigen, welche Strukturen sich bereits gebildet haben, in denen Menschen sich anstehenden Bedürfnissen mit ihren eigenen Fähigkeiten und Interessen annehmen und es soll möglich werden, dass diese Strukturen von allen daran beteiligten Personen mitgestaltet werden können. In Echtzeit werden darin sämtliche Informationen geteilt, die selbst einander unbekannte Personen und Gruppen benötigen, um gemeinsam zu arbeiten und sich gegenseitig das bereitzustellen, was für die eigenen Tätigkeiten und für das eigene Leben benötigt wird. Eine zentrale Instanz, welche mit Stift, Papier und „weiser Voraussicht“ von oben herab plant, wird dabei überflüssig und es gibt auch keinen zentralen Algorithmus, der den Menschen die Entscheidungen abnimmt. Was wir suchen und als Projektteam konstruieren, ist eine Form der Selbstorganisation auf Augenhöhe, die unbegrenzt wachsen kann.

Selbstbestimmung und -entfaltung wird heute durch den Markt stark eingeschränkt. Oft arbeiten wir nur, um unsere laufenden Kosten zu zahlen und die Aktivitäten in unserer frei gestaltbaren Zeit zu finanzieren. Der Anteil der Lohnarbeit am alltägliche Tun wird nicht weniger und auch eine berufliche Selbständigkeit befreit niemandem vom Diktat des Marktes. Produktiv tätig zu sein gehört sicherlich zum Leben, aber mit all den technischen Errungenschaften, die wir alleine in den letzten hundert Jahren hatten, sollte die Arbeit wenigstens deutlich weniger geworden sein. Sie ist allerdings nicht weniger geworden und sie kann es auch nicht werden, solange wir uns in Strukturen von Konkurrenz, Wettbewerb, Profit und Wachstumszwang bewegen. Weil es nicht nur uns erschöpft, sondern auch das Naturvermögen und unsere Lebensgrundlagen, suchen wir Auswege aus diesem Hamsterrad. Jenseits von Markt und Staat gibt es eine neue Form von Freiheit, die andere Menschen in der ihrigen nicht einschränkt und in der wir zeitgemäß und mit der Natur in förderlicher Kooperation leben können. Wir entwickeln diese Software, weil wir diese Freiheit suchen und wir überzeugt davon sind, dass die Software ein Werkzeug ist, mit der sie erreicht werden kann.

Die Software soll grundlegend nachhaltige Veränderungen ermöglichen, die heutzutage noch jenseits des Machbaren erscheinen.

 

Einführung III

von Marcus Meindel

In Klammern verwiesen wird hier auf sich damit befassende Abschnitte im Grundlagenessay „The Timeless Way of Re-Production“, kurz: TW. Da der Text nicht in Buchform erschienen ist, wird auf keine Seite verwiesen, sondern auf die jeweils übergeordneten Alexander/Holzkamp-Abschnitte. Die konkrete Ausarbeitung der Software wird in der Textreihe „Ein Softwarekonzept für ununterbrochenes Commoning“ vorgenommen, wobei hier die jeweilige n Abschnitte eindeutig beschriftet sind und leicht zu finden sein sollten. Eine Grafik am Ende des Textes verdeutlicht die Struktur. Alle Texte sind hier gesammelt: meta.allmende.io/c/transcomm/theorie

Zusammenfassung_Softwarekonzept

Tätigkeit, wie der Begriff hier im Softwarekonzept verwendet wird, steht immer für eine zweckmäßige Handlung. Diese zweckmäßige Handlung hat ein Resultat und um dieses Resultat zu erreichen, werden Mittel verwendet. Die Tätigkeit hat also einen Bedarf . Die individuellen Fähigkeiten sind dabei begrenzt und nicht jedes Resultat kann durch die Tätigkeit einer einzelnen Person erreicht werden. Es entsteht damit die Notwendigkeit von Kooperation mit anderen Personen und diese Kooperation ist in verschiedenartige Strukturen eingebettet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ich meinen Platz in einer solchen Struktur einnehme. Eine verbreitete Möglichkeit: Ich „füge mich“ der Struktur. Mein Platz darin wird mir entweder direkt befohlen oder ich bewerbe mich dafür. Innerhalb eines Unternehmens kann ich dabei nur Tätigkeiten nachgehen, für die ein Arbeitsplatz frei wird und auch hier muss ich mich dem vorgegebenem Bedingungen weitgehend fügen. In einem solchen Lohnarbeitsverhältnis ist meine Tätigkeit nicht danach ausgerichtet, dort zu unterstützen, wo Hilfe gebraucht wird, sondern meine Tätigkeit in Kooperation mit anderen dient dem Unternehmen zur Geldvermehrung.

Eine andere Möglichkeit: Ich trete anderen wie mir auf Augenhöhe gegenüber, wir kommunizieren unsere Bedürfnisse und gestalten die Struktur unserer Kooperation zum alleinigen Zweck, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Um diese Struktur zu erzeugen und zu erhalten, organisieren wir die Verwendung der verfügbaren Mittel und setzen uns sowohl Regeln, als auch Sanktionen, wenn gegen diese Regeln verstoßen wird. Ich beteilige mich somit an der Formgebung der Struktur selbst und nehme darin den Platz ein, der einerseits meinen Fähigkeiten und Interessen entspricht und den ich anderseits als notwendig erachte, für den Gesamtprozess der Befriedigung vermittelter Bedürfnisse. Diese Form der Organisation wird Commoning genannt und wurde insbesondere durch die Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom erforscht. Dem Commoning, wie sie es beschreibt, sind dabei Grenzen gesetzt: Es ist notwendig, dass konkrete Personen sich mit anderen konkreten Personen direkt auseinandersetzen. Mit der Software für ununterbrochenes Commoning wird versucht, mit diesen Grenzen zu brechen.

Im Softwarekonzept werden Tätigkeiten zuerst isoliert betrachtet und als Tätigkeitsmuster beschrieben. Ein Tätigkeitsmuster ist dabei die Schritt-für-Schritt Beschreibung, wie eine bestimmte Tätigkeit durchgeführt werden muss und dieses Tätigkeitsmuster wird eingerahmt durch den zur Durchführung notwendigen Bedarf und das Resultat der Tätigkeit (TW: Alex. 160). Sowie die eine Tätigkeit auf der anderen aufbaut (der Weizen muss zu Mehl gemahlen werden, bevor es zu Brot gebacken werden kann), werden auch Tätigkeitsmuster auf Softwareebene in Beziehung zueinander gesetzt. Das geschieht, über die Verknüpfung des Resultates einer Tätigkeit mit einem Bedarf einer anderen Tätigkeit, wenn es sich hierbei um dasselbe Mittel handelt (TW: Alex. 186) . Also: Der Bedarf Mehl der Tätigkeit Brotbacken kann mit dem Resultat Mehl der Tätigkeit des Korn-mahlens verbunden werden. Da jede Tätigkeit mehr als einen Bedarf haben kann, tendenziell aber nur ein Resultat hat, können in Richtung des Bedarfes sich immer weiter verzweigende Anordnungen von Tätigkeitsmuster entstehen. Eine solche bestimmte Anordnung von Tätigkeitsmustern, die jeweils über Resultat und Bedarf verbunden sind, wird hier als Konfiguration bezeichnet (TW: Alex. 146). Das „höchste“ Tätigkeitsmuster einer Konfiguration ist immer eine Tätigkeit, welche ein Bedürfnis direkt befriedigt. Von diesem Tätigkeitsmuster aus beginnt die Verzweigung der Struktur, durch welche die Mittel verfügbar gemacht werden, die für die Bedürfnisbefriedigung notwendig sind.

So gut wie jedes Resultat kann durch verschiedene Tätigkeiten hervorgebracht werden und jede Tätigkeit kann verschiedene Bedarfe haben. Das Mehl kann nicht nur durch die Tätigkeit des Korn-mahlens verfügbar gemacht werden, sondern auch über einen Transport, wenn es bereits an anderer Stelle verfügbar ist. Es gibt daher prinzipiell zahllos viele verschiedene Konfigurationen für jedes vermittelte Bedürfnis. Die Frage ist daher: Welche Konfiguration ist prinzipiell am sinnvollsten? Und in der Konzeption der Software wird die Frage einfach beantwortet: Diejenige, welche am wenigsten aufwendig ist. Um den Aufwand von Konfigurationen herausstellen zu können, müssen die Tätigkeitsmuster mit dem Aufwand beschrieben werden, der im gesellschaftlichen Durchschnitt dafür benötigt wird. Die sinnvollste Konfiguration ist also die, bei der die Summe des Aufwandes der darin enthaltenen Tätigkeitsmuster am geringsten ist. Aber nicht jeder Tätigkeit kann überall nachgegangen werden: Dort, wo das Bedürfnis vermittelt wurde, kann der Bedarf der Tätigkeit nicht lokal verfügbar sein oder niemand kann oder möchte sich dort dieser Tätigkeit annehmen. Um also eine Konfiguration herauszustellen, die auch in der Praxis umgesetzt, sprich: realisiert, werden kann, braucht es einen Konfigurationsprozess . Im Konfigurationsprozess werden Tätigkeitsmuster nach und nach freigegeben , denen sich dann an dieser Organisationsform Beteiligte zuordnen können.

Bedingung für den Konfigurationsprozess ist der Zugriff der Software auf Datenbanken, in denen für den Prozess des Commonings verfügbare Mittel samt ihren Meta-Daten festgehalten sind. Diese Meta-Daten müssen dabei mindestens umfassen: Menge, Nutzungsbedingungen, Reservierungen, Zustand und besonders: Standort. Anhand dieser Informationen stellt die Software die Konfiguration heraus, die unabhängig vom Aspekt der menschlichen Zuordnung zu Tätigkeiten, am sinnvollsten wäre. Wenn ein bestimmtes Bedürfnis vermittelt wird, wird zuerst die Tätigkeit herausgesucht, welche des Bedürfnis mit dem geringsten Aufwand befriedigt. Dann wird die lokale Verfügbarkeit des Bedarfes dieser Tätigkeit überprüft. Für jeden Bedarf, der lokal nicht verfügbar ist, wird zuerst die Tätigkeit herausgestellt, welche diesen Bedarf mit den geringsten Aufwand deckt. Wieder wird überprüft, ob der Bedarf für diese Tätigkeit lokal verfügbar ist und wenn nicht, welche Tätigkeit diesen Bedarf mit dem geringsten Aufwand deckt und ob deren Bedarf lokal verfügbar ist usw. usf. Diese Abfragen werden für jeden einzelnen nicht-lokal-verfügbaren Bedarf getroffen und die Analyse einer bestimmten Konfiguration endet erst, wenn am Ende eines jeden Zweiges die Mittel zur Verfügung stehen, die zur Bedarfsdeckung der übergeordneten Tätigkeit notwendig sind. Diese bestimmten Konfigurationen, welche durch den Analyseprozess in unbestimmter Zahl entstehen können, werden ihrem Aufwand nach geordnet und die „oberste“ Tätigkeit der spekulativ am wenigsten aufwendigsten Konfiguration – diejenige, welche das Bedürfnis befriedigt – ist die erste Tätigkeit, welche zur Selbstzuordnung freigegeben wird. Gibt es in einem bestimmten Zeitraum hierzu keine Selbstzuordnung , wird die oberste Tätigkeit der Konfiguration freigegeben, welche spekulativ den nächst-wenigsten Aufwand hat, aber nicht mit derselben Tätigkeit beginnt, welche bereits freigegeben wurde. Kommt es dagegen zu einer Selbstzuordnung, dann werden die Tätigkeitsmuster freigegeben, welche zur Bedarfsdeckung dieser Tätigkeit spekulativ den geringsten Aufwand nach sich ziehen und der Prozess wiederholt sich bis sich eine Konfiguration herausstellt, die realisiert werden kann, da sich jeden der darin enthaltenen Tätigkeitsmuster eine Person zugeordnet hat. Nach Abschluss des Konfigurationsprozesses wird die Konfiguration aktiviert und der Prozess zur Befriedigung des Bedürfnisses kann von der letzten Tätigkeit der Bedarfsdeckung aus beginnen. Über diese Tätigkeiten wird jeweils der Bedarf der anschließenden Tätigkeit gedeckt, bis das Bedürfnis schließlich befriedigt werden kann. (vgl. TW: Alex. 382ff).

Das klingt nach einer Menge Aufwand, nur um ein einzelnes Bedürfnis zu befriedigen. Das ist richtig und gleichzeitig auch nicht. Richtig ist: Im Commoning folgt der Prozess der Verfügbarmachung der Bedürfnisvermittlung – in der Regel ist es nicht, wie einer einer marktförmigen Organisation, dass spekulativ produziert wird und sich das Produkt dann am Markt gegen Geld angeeignet werden kann, sobald das Bedürfnis ansteht. Commoning hat hierbei den Vorteil, dass es keine strukturelle Überproduktion gibt und an-sich gute Produkte vernichtet werden, weil die Spekulation des Unternehmens nicht aufgegangen ist. Commoning, so wie es hier verwendet wird, hat damit aber den klaren Nachteil, dass der Prozess der Bedürfnisbefriedigung zeitaufwendig ist. Allerdings ist Commoning, bzw. ununterbrochenes Commoning , auch nicht so zeitaufwendig wie es nach der Einführung in den Konfigurationsprozess scheint. Beschrieben wurde bisher die grundlegende Struktur, welche durch verschiedene Softwarefunktionen zusätzlich unterstützt wird. So ist es möglich, dass Tätigkeiten kontinuierlich nachgegangen werden kann, falls mehrere Bedürfnisse darauf deuten ( TW: Alex. 164). Weiter, dass bereits Strukturen vorhanden sind, die für neue Bedürfnisse nur manuell angepasst werden müssen (TW: Alex. 480). Es ist außerdem möglich, dass sich Zusammenschlüsse , welche sich außerhalb der Softwarestruktur organisieren, sich mit ihren Tätigkeiten in die Softwarestruktur integrieren können (TW: Holzkamp 78ff) . Noch weiter gibt es Formen der vorsorgenden Planung (u.a. TW: Alex. 459) und, als sehr wesentliche Funktion, können Prozesse der Bedürfnisbefriedigung miteinander verschmelzen. Letzteres wird folgend noch eingeführt, die anderen Aspekte müssen sich – bei Interesse – über die entsprechenden Textstellen angeeignet werden

Eine „Verschmelzung“ von Konfigurationen geschieht, sobald in einem Konfigurationsprozess ein Tätigkeitsmuster freigeschalten wird, welches entweder bereits in einem anderen Konfigurationsprozess in lokaler Nähe ebenfalls freigeschalten wurde oder, welches bereits Teil einer aktivierten Konfiguration ist, aber hierin noch nicht durchgeführt wurde. Wenn sich zwei Konfigurationen über ein Tätigkeitsmuster verbinden (und hierüber schließlich verbunden bleiben) nimmt das Gewicht von sowohl dieser Tätigkeit zu, als auch das Gewicht einer jeden Tätigkeit, welche zu deren Bedarfsdeckung notwendig ist. Dieses Tätigkeitsgewicht ist damit ein Indiz, inwiefern die Ausführung der Tätigkeit zur generellen Bedürfnisbefriedigung beiträgt. Wie hoch dieses Gewicht ist, ist abhängig von dem Gewicht, das die Beteiligten den eigenen vermittelten Bedürfnissen zugeschrieben haben, für deren Befriedigung diese Tätigkeiten notwendig sind. Zwischen dem Gewicht der Bedürfnisse von Beteiligten und dem Gewicht der Tätigkeiten, welchen diese sich zuordnen und abschließen, existiert dabei ein Zusammenhang. Es ist damit tendenziell von Vorteil, sich solchen Tätigkeiten zuzuordnen, welche die Befriedigung von Bedürfnissen möglichst vieler Menschen dienen, die einem selbst aber oft unbekannt sind.

Denn, und das ist wichtig, die Beteiligung am ununterbrochenem Commoning ist kein selbstloser Akt. Ununterbrochenes Commoning ist inklusiv, es ist grenzenlos kooperativ und es ist notwendig, die Bedürfnisse anderer in das eigene Handeln einzubeziehen. Aber: Es ist nicht selbstlos. Und nur hierdurch kann die Software für ununterbrochenes Commoning heute seine Wirkungskraft entfalten und daran teilhaben, die uns umgebenden Strukturen von Konkurrenz und Ausschluss nach und nach aufzulösen. Im Kleinen, um für unsere Nachbarn und unser Viertel da zu sein. Im Großen, für eine Gesellschaft, die aus dem Alltagsverstand erschlossen werden kann. Oder, wie Berthold Brecht es formuliert hat: Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer sein kann.