Während die Wireframes der Issmit-App gemeinsam angesehen/diskutiert wurden (18.5.22), kam die Frage nach User-Bewertung und damit einhergehend dem Vertrauen auf.
Kontext z.B.: Eine Person schlägt ein Event vor, ist auch Gastgeberin und die Einladung ist prinzipiell offen für alle. Menschen möchten teilnehmen. Die Gastgeberin kann jetzt die Teilnahme von anderen Personen annehmen oder ablehnen - aber auf welcher Grundlage? Wie kann sie wissen, dass es mit diesen anderen, ihr vielleicht unbekannten Personen tendenziell keine Probleme geben wird?
Der bisher in der App designte Vorschlag ist: User werden durch andere User bewertet - mit Sternen und Kommentaren. In der Diskussion gab es aus unterschiedlichen Gründen Vorbehalte gegen die Methode.
Die zu klärenden Fragen wären vielleicht: Ist die Methode an sich in Ordnung oder gibt es Alternativen dazu? Wenn die Methode an sich in Ordnung ist, kann sie auf bestimmte Weisen gelenkt/eingeschränkt werden? Macht eine Verifizierung hier Sinn und wie könnte diese aussehen? Wie haben andere Projekte das gelöst - gibt es eine best-practice?
Eine im Meeting vom 22.6 angesprochene Idee war es, uns am Trust-System von Karrot anzulehnen. Durch das System kann einerseits Vertrauen entstehen, ohne, dass Daten groß verifiziert werden müssen und anderseits gehen damit auch bestimmte Rechte einher - was ja für uns ebenfalls Thema ist.
Karott-Trust-System
Das System ist nicht schwierig: Karott hat einzelne Communities, welche sich um den Abholprozess von Lebensmitteln zusammenschließen. Community-Mitglieder können schließlich anderen Community-Mitgliedern ihr Vertrauen aussprechen, welches durch eine Karotte symbolisiert ist - eine trust-carrot. Hat ein Mitglied eine bestimmte Anzahl an Karotten - in karrot ist die benötigte Anzahl an die insgesamte Gruppengröße gekoppelt -, dann kann dieses Mitglied Aktionen ausführen, zu welcher sie zuvor nicht in der Lage war. Das heißt: Ein Neuling kann zwar Essen abholen, aber z.B. keine neuen Aufgaben für andere hinzufügen. Wie viele Karotten ein User hat ist für alle einsichtig und dann nochmal transparent, ob diesem User von einem selbst eine Karotte verliehen wurde.
Mögliche Übertragung auf die Issmit-App
User können sich, zum Beispiel, gegenseitig Vertrauens-Kochlöffel aussprechen. Da wir keine geschlossenen Communities haben, würde ich es als wichtig empfinden, nicht nur das insgesamt ausgesprochene Vertrauen einer Person gegenüber zu sehen, sondern auch wie viele Personen, denen “ich” vertraue, dieser anderen Person vertrauen. Wenn Personen, denen ich vertraue, auch dieser Person vertrauen, meine ich schon ein gutes Gefühl zu haben, sie zu mir einzuladen (Wichtig dann natürlich auch nachsehen zu können, wer der Person vertraut).
Einhergehende Rechte: Veranstaltungen muss wohl jede:r anlegen können und genauso sich zum Mitkochen zu bewerben. Aber vielleicht kann sich durch Vertrauen das Recht erarbeitet werden, die Rezepte zu editieren, was eigentlich nur Veranstaltern möglich ist? Oder: Im Rahmen einer Veranstaltung kann die veranstaltende Person Vertrauen aussprechen und diese Personen können im Rahmen dieser Veranstaltung miteditieren. Diese Form des Vertrauens hätte dann außerhalb der Veranstaltung keine Bedeutung. Aber es würde mir leichter fallen, innerhalb einer Veranstaltung Vertrauen auszusprechen, wenn diese andere Person schon ‘allgemeines Vertrauen’ genießt, sprich: ihr viele Kochlöffel zugesprochen wurden?