MVP: hungry-App

Aus der Sicht eines Hungrigen

Szenarien

Es kann vorgegebene Szenarien geben. Beispielsweise wähle ich auf der Startseite zwischen:

  • Mahlzeit für/ in der Mittagspause
  • Frische Mahlzeit geliefert
  • Auswärts essen gehen (mit Atmo™)

Kriterien zum Szenario

Im Prinzip lassen sich alle Szenarien aus folgenden Kriterien kombinieren:

  • Ort des zur-Verfügung-stellens: zuhause / an einem bestimmten Ort / lokale Nähe
  • Ort der Einnahme: dort / woanders (zum mitnehmen)
  • Art: kalte / warme Mahlzeit
  • Atmo™: normal (alltäglich) / besonders (Kerzen etc.)
  • Anspruch: niedrig (satt werden, z.B. Eintopf), mittel (z.B. Auswahl mehrere Haupt- und Nebenspeisen), hoch (Genuß, z.B. exotisches 3-Gänge-Menü)

Kriterien zum Zeitpunkt

  • so bald wie möglich
  • bestimmter Tag und Uhrzeit
  • Regelmäßig an einem bestimmten (Wochen/Monats/Jahres-)Tag zu einer bestimmten Uhrzeit
  • unbestimmter Tag, aber bestimmte Häufigkeit in einem bestimmten Zeitraum

Kriterien zum Inhalt

Anschließend mache ich noch Angaben zum Inhalt der Mahlzeit. Möglicherweise kann ich solche Kriterien auch in meinem Profil vorgeben.

  • allgemein: glutenfrei / vegan / laktosefrei / vegetarisch (Eier? Fisch? …?) / …
  • besonders gerne: Blumenkohl, Käse, Pistazien, …
  • ungern: Möhren, grüne Tomaten, gekochte Kartoffeln, …

Was passiert dann?

Ich lege das “Bedürfnis” ab und bin zunächst fertig. Ich werde um etwas Geduld (Tage oder zu Anfang auch Wochen) gebeten.

Irgendwann signalisiert mir die App, dass ich eine Nachricht habe. Jemand hat sich bezüglich meines Bedürfnisses bei mir gemeldet und möchte mir anbieten, dass es dann und dann, einmalig oder regelmäßig befriedigt werden könnte. Alle Absprachen in dieser Richtung passieren in einfacher Textform (Chat).

Jedes mal, nachdem ich gegessen habe, markiere ich das Bedürfnis ein weiteres Mal als befriedigt. Möglicherweise kann ich noch eine Bewertung angeben. Evtl. lässt sich dieser Vorgang durch Scannen eines Codes vereinfachen.

Aus der Sicht eines Beitragenden

Ich sehe in der App eine “Liste” (irgendeiner Art) von “Aufgaben” in meiner Gegend, die ich übernehmen könnte. Das Ganze funktioniert ja nur, wenn alle etwas beitragen. Typische Aufgaben könnten sein:

  • eine Mahlzeit für ein oder mehrere Personen nach einem bestimmten Rezept zubereiten
  • anhand einer Einkaufsliste einkaufen gehen
  • Lebensmittel oder Hilfsmittel transportieren
  • Wissen zur Verfügung stellen (Rezepte, Tätigkeitsbeschreibungen,…)
  • Lebensmittel, Räume oder (Koch/Putz-)Utensilien zur Verfügung stellen
  • Geld zur Verfügung stellen

Für jede konkrete Aufgabe kann ich die Details einsehen und mich bei Interesse eintragen, wenn ich sie übernehmen würde. Anschließend werde ich informiert, dass ich etwas Geduld brauche, weil erst gewartet wird, ob der ganze Prozess zustande kommt.

Sollte es losgehen, werde ich wiederum informiert. Ich kann mich dann mit allen Beteiligten in bestimmten Räumen austauschen (Chat) und alle Details klären. Wenn ich meine Aufgabe erledigt habe, markiert der-/diejenige sie entsprechend, der/die das Ergebnis in Empfang genommen hat. Ich bekomme Anerkennung (Details hierzu sind dringend auszuarbeiten!).

Pro / Con

  • deckt Bedürfnisse, die jede:r hat (Hunger, Lust zu Essen)
  • umfasst Tätigkeiten, die viele Menschen gut beherrschen (Kochen, Einkaufen, Transportieren)
  • ergänzt bestehende Commons wie Solidarische Landwirtschaften
  • Umgang mit Geld in der App? (Geld nur bereitstellen, wird erst abgezogen, wenn es tatsächlich benötigt wird)

Weitere Gedanken

  • Promo-Aktion: Ich kann mir lustige Promo-Aktionen vorstellen. Beispielsweise könnte ich mich mit belegten Brötchen an den Hauptbahnhof stellen. Ein Brötchen gibts umsonst, aber Menschen müssen halt die App vorher runterladen und per Code-Scan markieren, dass ihr (automatisch angelegtes) Bedürfnis nach einer Mahlzeit für die Reise befriedigt wurde.

  • Gesellschaftliche Formen: Die App kann zu schönen Begegnungen zwischen Menschen führen. Ich stelle mir vor, dass ich mit meiner/m Partner/in (vielleicht sogar mit Kindern) in eine fremde Wohnung eingeladen werde, der Esstisch ist festlich gedeckt und wir werden einen Abend lang bewirtet. Vielleicht sitzen wir noch lange alle zusammen (mit Gastgeber:in). Solche Erfahrungen sollte man anschließend leicht teilen können (in sozialen Kanälen?).

  • Soli: Für die Einkäufe ist Geld nötig. Wenn die (explizit bereitgestellten) Spenden nach dem Prinzip der Entfernung prozentual angezapft würden, könnten auch abgelegene Regionen, in denen es bisher wenig Spenden gibt, von den Spenden gut entwickelter Regionen profitieren. So könnten neue Regionen nach dem Soli-Prinzip erschlossen werden (und insgesamt ein wenig finanzieller Austausch stattfinden). Ob das sinnvoll ist oder Missbrauch ein Problem sein könnte, ist zu diskutieren.

  • Erweiterung: Menschen mit überdurchschnittlich hoher Anerkennung könnten nach zusätzlichen Bedürfnissen gefragt werden. Aus den Ergebnissen der Umfrage lässt sich eine Statistik ableiten, in welche Richtung das System am besten erweitert werden sollte.

Das klingt schonmal super gut finde ich, vielen Dank für den schnellen ersten Entwurf!

Spontan fallen mir dazu noch Szenarien ein wie “ich würde gerne etwas kochen, aber es lohnt sich mehr das in großer Menge zu machen.” À la foodsharing. Aber das siedelt sich wahrscheinlich auch eher in der Kategorie ‘ergänzt bestehende Commons’ (?) an und würde den Rahmen wieder zu weit aufmachen.

Hab dazu gleich mal ein bisschen geskribbelt, mehr aus Spaß, Spaß soll es ja machen! Aber ich finde immer es spricht für eine Idee wenn man gleich Bilder im Kopf hat!

firstsketches

Ich kann mich nur anschließen: Vielen Dank für den schnellen Entwurf, Robert!

Ich finde, das ist eine sehr gute Arbeitsgrundlage für unser Konzeptpapier. An ein-zwei Stellen würde ich jetzt versuchen etwas allgemeinere oder meiner Meinung nach genauere Formulierungen einzubringen. Wenn du das mit deinem Herz absegnest, übertrag ich das dann im Wiki oben.

 

Bei den Kriterien zum Szenario

Statt Ort und Zeitpunkt der Einnahme:

Ort des zur-Verfügung-stellens: zuhause / bestimmter Ort / lokale Nähe

Ort der Einnahme: dort / woanders (zum mitnehmen)

keine große Änderung, macht das aber meiner Meinung nach verständlicher - besonders ist mir der “Zeitpunkt der Einnahme” nicht genau genug.

 

Statt “Dauer”:

Anspruch: niedrig (satt werden, z.B. Eintopf), mittel (z.B. Auswahl mehrere Haupt- und Nebenspeisen), hoch (Genuß, z.B. exotisches 3-Gänge-Menü)

Mit dem ‘Anspruch’ bringen wir dieses “Genuß”-Bedürfnis mit rein und stellen es dem Bedürfnis des “satt werdens” gegenüber. Ich finde das auch eben wieder etwas präziser als die Zeitdauer der Einnahme.

 

Kriterien des Zeitpunkts:

  • so bald wie möglich
  • bestimmter Tag und Uhrzeit
  • Regelmäßig an einem bestimmten (Wochen/Monats/Jahres-)Tag zu einer bestimmten Uhrzeit
  • unbestimmter Tag, aber bestimmte Häufigkeit in einem bestimmten Zeitraum

 

Den Aufgaben bei “Sicht der Beitragenden” würde ich hinzufügen:

  • Wissen zur Verfügung stellen (Rezepte, Tätigkeitsbeschreibungen,…)
  • Lebensmittel, Räume oder (Koch/Putz-)Utensilien zur Verfügung stellen
  • Geld zur Verfügung stellen

“Geld spenden” gefällt mir nicht, da man bei einer Spende die Verantwortung zur Verwendung jemand anderen überträgt (so fühlt sich das für mich an). Stelle ich Geld ‘zur Verfügung’ kann ich über dessen Verwendung noch mitentscheiden bzw. betrifft mich dessen Verwendung auch, da damit auch für mich gekocht werden kann.

Wäre cool, die Tage das Konzept näher auszudiskutieren!

@Katharina: Also erstmal liebe ich den Namen SATTisfied gerade sehr, danke auch für die Entwürfe :wink:

Ich denke schon, dass das geht. Ich muss mir dafür die Bedürfnisse ausfiltern lassen, wer an diesem Tag gerne etwas essen würde und wem das, was ich koche, auch passt. Die Leute würden dann benachrichtigt werden, dass ihr Bedürfnis spontan befriedigt werden könnte.

Tatsächlich wäre das aber ein anderer Vorgang, als eine Tätigkeit aus dieser Liste auswählen. Aber die Systematik ist weiterhin stimmig, die Formen sich einzubringen müssten nur erweitert werden (“ich mache diese-oder-diese Tätigkeitn - welche Bedürfnisse könnte das befriedigen?” statt “das sind die Tätigkeiten, die Bedürfnisbefriedigung unterstützen - welche willst du machen?”).

Wenn ich andere in mein Kochen mit einschließen, kann ich dann auch z.B. auf das verfügbare Geld zurückgreifen - ich zahle damit also nicht drauf. Was wohl wichtig wäre. Worst case und was es vielleicht zu verhindern gilt wäre, dass die Leute dann vor Ort um eine Spende bitten.

Wir haben uns am Wochenende zu viert (später zu dritt) einige Stunden mit dem MVP beschäftigt. Der Fokus lag auf dem Thema Anerkennung. Ich fasse hier kurz einige Gedanken zusammen.

Ziele

Das Ziel der App ist es, dass alle Menschen satt werden. Das Ziel der Anerkennung ist es Fairnessempfinden herzustellen.

Fairnessempfinden ist geprägt durch unsere kapitalistische Welt und wird sich damit (hoffentlich) verändern.

Kriterien

Wir haben Kriterien in verschiedenen Gruppen identifiziert. Für die Tätigkeitsliste gibt es

  • Filterkriterien (Entfernung, Eigenschaften von Tätigkeiten)
  • Sortierkriterien
    • im Bezug auf Effizienz (Anzahl der Bedürfnisse, evtl. zeitliche Nähe der Terminierung)
    • im Bezug auf Fairnessempfinden (zugeschriebene Anerkennung, Alter des Bedürfnisses, Zeitpunkt der letzten Bedürfnisbefriedigung)
    • evtl. weitere

Außerdem gibt es Kriterien, die die zugeschriebene Anerkennung bestimmen:

  • Aufwand (personenunabhängig, im Tätigkeitsmuster festgeschrieben)
  • (Un-)Beliebtheit: mittlere und eigene

Offene Probleme

Übrig bleiben zwei große und für uns zunächst schwierig zu lösende Fragestellungen:

  1. Wie bekommen wir eine Sortierreihenfolge mit verschiedenen Sortierkriterien?
  2. Wie kann Anerkennung sowohl aktuelle Tätigkeit als auch vergangene Tätigkeit berücksichtigen?

Über dieses Problem habe ich nun einige Zeit nachgedacht und einen Lösungsvorschlag für das MVP entwickelt. In der Natur/ Physik laufen viele Prozesse nach dem Prinzip des exponentiellen Zerfalls ab: Im Abstand einer bestimmten Halbwertszeit halbiert sich jeweils die Zahl.

Nun könnte eben genau die zugeschriebene Anerkennung exponentiell zerfallen. Das könnte besonders hübsch werden, wenn wir die Halbwertszeit an die durchschnittliche Wartezeit auf die Bedürfnisbefriedigung im Umfeld koppeln. Am Anfang ist sie praktisch unendlich, die ersten Aktiven werden zunächst belohnt. Wenn das System Fahrt aufnimmt, zerfallen die Punkte tendenziell schneller.

Hier eine Tabelle, in der ihr die Halbwertszeit ändern könnt und verschiedene Benutzer:innen mit ihrer zugeschriebenen Anerkennung simulieren könnt. Die lässt sich bestimmt auch noch hübscher gestalten, falls jemand sich mit Tabellenkalkulation auskennt.

http://aldrin.kosmos.systemausfall.org/Exponentieller%20Zerfall.ods

Ja, daran habe ich auch schon gedacht, finde ich gut.

Das ist clever!

Ich wollte noch einige Gedanken loswerden, die mich bzgl. der App beschäftigen:

Hackathon

Förderung im Rahmen COVID-19

Da die Hungry App die Selbstorganisation von Menschen fördert, gibt es vielleicht Fördertöpfe oder Hackathons, die mit COVID-19 zusammenhängen, und auf die wir zurückgreifen können. Bei dem WirVsVirus-Hackathon gab es etwa u. a. die “Herausforderungen”:

  • Lebensmittel-Matching: Wie können alle BürgerInnen mit Lebensmitteln versorgt werden?
  • Nachbarschaftshilfe: Wie können wir über Helfer-Plattformen Nachbarschaftshilfe organisieren?
  • Tauschplattform: Wie können Güter und Dienstleistungen so getauscht werden, dass alle ausreichend versorgt sind?

Es gibt auch eine Übersicht aller Herausforderungen, die im Vorfeld des Hackatons zur Auswahl standen.

Verwandte Projekte und Mithelfer*innen

Ich habe zu der Herausforderung Lebensmittel-Matching mal beispielhaft ein paar entstandene Projekte des WirVsVirus-Hackathons herausgesucht:

Wiederum gibt es auch eine Übersicht aller Projekte bei dem Hackathon, nach Kategorien filterbar, sowie eine Übersicht über die Gewinner.

Vielleicht finden sich unter den Menschen, die Projekte in den obigen drei Kategorien gestaltet haben, auch Mithelfer*innen für die Hungry App.

Erstnutzung

Wo fangen wir an?

Ich habe vor einiger Zeit einen spannenden Vortrag darüber gehört, wie Facebook gewachsen ist. Teil des Tricks war wohl, bestehende Communities voll zu integrieren und so Stück für Stück zu wachsen. So konnten anfangs nur Studierende einer Uni teilnehmen (also ein Kreis, der bereits gut vernetzt war). Und dann wurde es allmählich für andere Unis geöffnet. So ähnlich stelle ich mir auch vor, dass wir vorgehen sollten. Wir könnten lokale Communities abholen und in einzelnen Städten starten. Dazu gehört mMn auch, bestehende Initiativen einzubinden, wenn sie das wollen. So verhindern wir auch, dass sich einzelne einer “anonymen App” gegenüber sehen. Evtl. lassen sich sogar in der App noch virtuelle Zusammenhänge schaffen, die die Vereinzelung aufheben, etwa, indem man immer einen “Buddy” hat oder so etwas wie eine “kleinste Gruppe”.

Wie können wir das Projekt am Anfang “stabiliseren”, bis es sich selbst trägt?

Ich denke auch, dass bestimmte Nutzungsmuster immer wieder auftreten werden. Bei der Park Slope Food Coop wurde z. B. festgestellt:

If you miss two workslots in a row without doing any make-ups in between, you will automatically become “unassigned.” […] Many people who leave the Coop—temporarily or permanently—never officially inform the Membership Office. We’ve learned over the years that a majority of people who go unassigned will either not return or will return in several months after the life event that prevents them from coming to the Coop has passed.

Membership Manual, S. 11

Ich kann mir etwa vorstellen, dass es viele gibt, die die Hungry App genau einmal nutzen und dann “geht das Leben weiter”. Wie geht man damit um? Ich fände die Integration von Foodsavern / Containern so super, weil damit die einseitige Nutzung dieser Menschen “aufgefangen” werden kann.

Ich fände es nämlich auch schön, wenn man zu Beginn bei der Nutzung erst einmal ein kleines Geschenk bekommt (sprich, nicht erst selbst etwas tun muss, bevor man etwas bekommt). Oder in abgeschwächter Form, wenn nicht schon zu Beginn viele Menschen Geld bereitstellen müssen, sondern es eher eine Frage der Zeit ist. Und das geht eben gut, wenn wir uns darum kümmern, Lebensmittelinitiativen anzubinden.

Vermittlung der Zusammenhänge

Gerade am Anfang ist es sicher motivierend zu sehen, Teil welcher Zusammenhänge man ist, wem man also hilft, wo gerade “live” Bedürfnisse erfüllt werden etc. Ich weiß, das hört sich nicht ganz nach MVP an, aber irgendetwas in die Richtung würde ich schon integrieren, weil die Benutzung der App mehr Spaß machen sollte, als Tabellenkalkulation zu bedienen.

Experimentierraum

Wir haben ja schon festgestellt, dass wir mit der App auch Fragen beantworten wollen, die wir uns stellen. Wir könnten also auch sagen, dass in verschiedenen Städten, in denen wir starten, etwas verschiedene Dinge umgesetzt werden.

Utopischer Moment

Ich habe ja schon gesagt, dass ich den Gedanken der Park Slope Food Coop spannend finde, dass man pro Monat eine feste Zeitmenge einbringen muss, um dabei sein zu können, und zwar aus zweierleri Begründungen heraus. Einmal die Gründe, die die Food Coop selbst anführt:

Unlike most cooperatives in the United States, the Park Slope Food Coop requires members to work. […] The benefit of this shared responsibility is two-fold, the most obvious being that with scheduled, reliable member labor we are able to keep down our payroll costs—the single largest expense for a grocery store—which translates to low prices. But another equally important reward comes from the satisfaction we receive from working together as a community to build something upon which we all can rely.

One thing I believe is that on average our members feel more connected to our Coop and care more about our Coop and feel more like owners than members of other coops. Requiring every member to pick one or another economic deal with the Coop or giving members the ability to switch from one deal to another would cause the members to be constantly rethinking which deal was best for them, and that process forms a barrier to making the ownership connection. You are always making a deal with an “other.” The more that a coop membership is different from a video store membership or health club membership, the more members will realize that they actually own their coop. If you feel like you own it, then you care about it. If you care about it, then the coop has to improve.

At the Park Slope Food Coop, by offering only one “deal,” which is simply called membership, I think we clear the way for a higher level of involvement and commitment. Also, I believe that some sort of class system would emerge if members could choose a membership level, because the members with more money would tend not to work, and the members with less money would tend to work. There is also something about the very nature of work—when performed in a decent environment, work can enhance the possibility of a sense of caring, of pride and of ownership.

Und zum anderen, weil ich darin eine Möglichkeit sehe, “mehr” als nur eine Tauschplattform zu sein. Denn, die Frage sollten wir uns auch immer wieder stellen, wo steckt das emanzipatorische Potential in der Hungry App, was ist der “utopische Moment”? Es ist ja mehr als der einfache Umstand, dass das Essen, das ich mir selbst machen könnte, nun von jemand anderem gemacht wird und umgekehrt an einem anderen Tag. Und da denke ich an folgendes: Bedingungslosigkeit (Entkopplung von Geben und Nehmen), Solidarität, Kapitalneutralisierung, soziales Miteinander. Dass man eine feste Zeit einbringen muss, würde auf Kapitalneutralisierung und Bedingungslosigkeit verweisen.

Aber ich will mich gar nicht zu sehr auf die feste Zeit fixieren, mein Punkt ist ein größerer: Wie setzen wir um, dass es mehr als eine Tauschplattform ist, wo liegt das utopische Potential? Diese Frage sollten wir uns ebenfalls stellen.

Smartphone

Wie reden die ganze Zeit von Hungry App, aber denken wir Menschen ohne Smartphone mit? Technisch ist es vermutlich eh am sinnvollsten, eine Web App umzusetzen und damit hätte sich die Frage erledigt, wollte ich nur einmal aufwerfen.

Systemzustand / Stabilitätsheuristik

Wie können wir zu einem Zeitpunkt feststellen, wie “gut” es läuft?

Das gehört wieder auch bisschen zu Experimentierraum: Um sinnvoll Fragen bantworten zu können, wäre es nicht schlecht, wenn wir zu einem bestimmten Zeitpunkt, an dem die bereits App läuft, feststellen können, wie “gut” es funktioniert. Was ist der Systemzustand? Das könnten so Sachen sein, wie: Wie viele Bedürfnisse sind unerfüllt? Wie viele wurden heute erfüllt? Etc.

Wie können Nutzer*innen zu einem Zeitpunkt feststellen, was möglich und nötig ist?

Außerdem: Ein Gedanke des Commoning heutzutage ist ja, dass wir uns die spezifischen Möglichkeiten des Internets zunutze machen können. Wenn eine App Hinweise geben kann, was gerade momentan “möglich” ist, und was nicht, könnte das auch viel helfen. Etwa: “Aktuell gibt es viele unerfüllte Bedürfnisse. Kannst Du vielleicht eines davon erfüllen?” Oder: “Im Moment haben viele Menschen Zeit. Möchtest Du jetzt Dein nächstes Essen planen?” Das ist natürlich nicht so leicht möglich, wenn man sich erst einträgt, wenn Bedürfnisse formuliert wurden, sondern dann müsste man schon vorher wissen, dass gerade X Kartoffeln irgendwo bereit liegen oder jemand morgen Nachmittag frei hat.

In die Richtung ging auch die Idee, dass man am Anfang einträgt, welche Erwartungen man an die App hat (etwa “meine komplette Ernährung sicherstellen” oder “ab und zu ein Mittagessen”) und was man beisteuern kann (“habe sehr viel freie Zeit zum Containern” oder “bin täglich von 9 bis 21 Uhr arbeiten”). Denn dann kann abgeschätzt werden, wie stabil oder fragil das System momentan ist. Vielleicht lässt sich das auch irgendwie anders erreichen, aber letztlich würde dort das passieren, was auch mündlich in der Gehaltsaushandlung bei dem Treffen mit der Softwarebude geschehen ist: Alle sagen, was sie brauchen und damit erfährt man, was also aufgebracht werden muss und was im Rahmen des Möglichen ist. So ähnlich laufen ja auch Bieterrunden bei Solawis ab.

Ich habe mal den Text zur hungry-App in eine User:innen Perspektive umformuliert, daraus ergeben sich für mich interessante Fragestellungen auf einzelne Funktionsweisen, wie die Kategorien, die man einstellen kann, etc. Guckt gerne mal drüber und gebt Feedback. Steht sonst so auch im Pad.

(Entschuldigt die hässliche Formatierung, das kommt durchs kopieren aus dem Pad, räume ich bei Gelegenheit auf!)

Als [Nutzer:in] möchte ich [Ziel], damit [Begründung].

Als Nutzer:in der hungry-App möchte ich…

  1. Wünsche nach (regelmäßigen oder einmaligen, besonderen) fertig zubereiteten Mahlzeiten äußern, damit ich mein Bedürfnis nach Hunger oder Genuss stillen kann.

Dazu äußere ich meinen Wunsch mit den entsprechenden Kriterien. Dies kann entweder ein Wunsch sein nach:

  • regelmäßiger Versorgung mit Mahlzeiten, z.B. hätte ich gerne in meinen Mittagspause montags,dienstags und mittwochs zwischen 13 und 14 Uhr eine warme Mahlzeit an meinem Arbeitsplatz. Folgende Kriterien kann ich dazu auswählen:

    • wiederkehrende Zeiträume (z.B. Montag, Dienstag, Mittwoch, jeweils zwischen 13 und 14 Uhr)
    • der Ort, an dem die Mahlzeit gegessen werden soll (z.B. am Arbeitsplatz)
    • Personenanzahl (z.B. nur für mich)
    • unbedingte Einschrankungen (z.B. veganes Essen, glutenfrei, vegetarisch, kein Fisch, etc.)
    • optionale Einschränkungen (z.B. bevorzugt reginale Produkte, gerne mit Brokkoli, hätte Lust auf italienische Küche(?))
  • einer einmaligen, dann aber besonderen Mahlzeit, z.B. würde ich gerne nächste Woche mit meiner Familie auswärts essen gehen. Folgende Kriterien kann ich dazu auswählen:

    • Zeitraum (z.B. an einem Abend in der Woche vom 7. - 13.12. nach 18 Uhr)
    • Personenanzahl (für mich und meine Familie, also Partner:in und drei Kinder)
    • unbedingte Einschrankungen (z.B. veganes Essen, glutenfrei, vegetarisch, kein Fisch, etc.)
    • optionale Einschränkungen (z.B. bevorzugt reginale Produkte, gerne mit Brokkoli, hätte Lust auf italienische Küche(?))
    • besondere Wünsche (?)
  1. beitragen, anderer Menschen Bedürfnisse nach Hunger oder Genuss zu erfüllen, damit ich mich in einer Gemeinschaft einbringe, von der ich auch etwas bekomme, meine (überschüssigen) Ressourcen teile und soziale Kontakte knüpfen kann.

Ich kann mich auf folgende Arten einbringen:

  • eine Mahlzeit zubereiten

    • hierfür erfülle ich direkt einen geäußerten Wunsch nach den Kriterien, die der/diejenige, der/die den Wunsch geäußert hat, eingestellt hat.
  • Zutaten oder fertige Mahlzeiten transportieren

    • hier transportiere ich etwas von einem/r Wunscherfüller:in zu einem Wünschende:n
  • einkaufen oder Zutaten, die nachgefragt werden, zur Verfügung stellen

    • hier helfe ich einem/r Wunscherfüller:in, indem ich sie/ihn mit den dafür benötigten Zutaten versorge
  • Zutaten, die ich übrig habe (z.B. durch Containern, eigene Ernte), zur Verfügung stellen (als Mittel, also ohne dass bereits eine Weiterverarbeitung geplant ist)

  • Hier kann ich Kriterien zur Verfügbarkeit angeben:

    • verfügbare Menge
    • Ort der Abholung
    • Zeitraum der Verfügbarkeit
  • Geld für die Beschaffung von Zutaten spenden

  • zum Essen einladen

    • hier bereite ich den Wünschenden eine Mahlzeit zu und stelle für den Zeitraum des Essens (m)einen Raum zur Verfügung

Diese Tätigkeiten werden mir in einer Liste angezeigt, die ich filtern kann nach folgenden Kriterien:

- Umkreis

- Kategorie (kochen, einkaufen, transportieren)

Außerdem wird die wichtigkeit der Tätigkeiten angezeigt, sodass ich erkennen kann, durch welche Tätigkeit ich den größten Impact haben kann. Durch meinen Beitrag erhalte ich Anerkennung, durch welche meine eigenen Wünsche eine höhere Priorität (?) bekommen.